11.06.2019

Wirtschaft soll bei der Entwicklung der Zukunft des Büsumer Hafens mit ins Boot geholt werden

Büsums Hafenmoderator Jens Korte informierte Unternehmer über das im Aufbau befindliche Hafenentwicklungskonzept.

Die regionalen Betriebe sollen bei der Weiterentwicklung des landeseigenen Büsumer Hafens mit „an Bord“ sein. „Wir setzen darauf, dass sich die im Hafen beheimateten Unternehmen aktiv bei der Erstellung des Hafenentwicklungskonzeptes einbringen. Die unternehmerischen Pläne können so in dem langfristig angelegten Konzept berücksichtigt und damit der Bedarf an Hafeninfrastruktur und Flächen ermittelt werden“, erläuterte Hafenmoderator Jens Korte den Unternehmern während einer Veranstaltung im Büsumer Museum am Meer. Die wichtigsten Ziele des Vorhabens seien die langfristige Erhaltung des Fischereihafens, die Optimierung der Infrastruktur und eine Steigerung der Attraktivität.

Am Beispiel einer neuen Slip-/Schiffshebeanlage verdeutlichte der egeb-Wirtschaftsförderer, an welchen Stellschrauben noch gedreht werden kann. Nach der Schließung des Hafens Friedrichskoog müssen die heimischen Krabbenkutter oft Wege bis zu 175 Seemeilen für eine Reparatur zurücklegen, da die Kapazitäten der Büsumer Unternehmen ausgeschöpft sind. So sind nach einer aktuellen Abfrage zwischen 2016 und 2019 3,5 Millionen Euro Reparaturkosten an Werftbetriebe außerhalb Dithmarschens geflossen. Daher wird jetzt eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die prüfen soll, ob sich eine weitere Slipanlage in Büsum lohnt, um die Reparaturkapazitäten deutlich zu erhöhen.

Grundsätzlich sieht der Hafenmoderator große Chancen für die regionalen Unternehmen. Er will zunächst einen Ist-Zustand darstellen, also welche Betriebe bereits im und rund um den Hafen tätig sind und dann die entsprechenden Bedarfe ermitteln. Das Ergebnis fließt dann in Bebauungspläne und Vorhaben des Landes Schleswig-Holstein mit ein. „Wir schaffen damit ein gutes Stück Rechts- und Planungssicherheit, die nun einmal nötig ist, wenn es zu weiteren privatwirtschaftlichen Investitionen im Hafengebiet kommen soll“, erklärte Jens Korte.

Hafenmeister Jan Lembser stellte anschließend die neuesten Entwicklungen beim größten Fischereihafen der schleswig-holsteinischen Nordseeküste vor. Neben dem reinen Zahlenwerk ging er auch auf besondere Ereignisse im abgelaufenen Jahr ein. So wurden mit einem Sonderfahrzeug tonnenschwere Transformatoren von der See auf die Straße verladen. Auch große Kabelleger sowie eine kleine Flotte der britischen Marine im Jahr 2017 sorgten nicht nur für Umsatz, sondern galten auch als Touristenattraktion. „Dabei gab es ganz konkrete Vorteile für Beherbergungsbetriebe undLadengeschäfte vor Ort, denn die Besatzungen waren zum Teil in Büsum untergebracht und deckten sich bei den heimischen Supermärkten mit Proviant ein“, berichtete Jan Lembser.